Reisekunstprojekt
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Turku – Beschreibung einer Stadt


Turku ist eine Stadt von ca. 160.000 Einwohnern, liegt in Südfinnland an der Westküste. Der zweitgrößte Archipelago der Welt ist der Küste vorgelagert.
Die Stadt selbst liegt am Fluss Aura, der als ehemaliger zentraler Verkehrsweg vom Meer aus die Stadt erschloss. Heute überspannen zahlreiche Brücken diesen Wasserweg. Links und rechts des Kanals sind alle wichtigen Gebäude der Stadt: Theater, Universität, Kirchen, Akademie der bildenden Künste, Museen, Werften, Restaurants, Cafes und auch die neue Bibliothek. 600 Jahre lang, unter schwedischer Herrschaft, war Turku / Abo die größte und wichtigste Stadt Finnlands.

Auf dem Weg zur Universität kann man die Entwicklung der Abo Akademie anhand der Gebäude ablesen. Alte ehemalige Fakultätshäuser werden zunehmend von der neuen Architektur ergänzt. Im Zentrum für Weiterbildung steht im Foyer der „Baltic Table“ von Michelangelo Pistoletto, der im Zusammenhang mit der Nomadischen Universität (NUROPE) kreiert wurde.
Kim, Peter und Reino erwarten uns in einem großzügigen, technisch gut ausgestatteten Besprechungsraum. Der allgemeine Eindruck ist: klar strukturiert, hell und freundlich, gute Kunst in den Räumen erzeugen eine inspirierende Atmosphäre.

Anschließend besuchen wir die Kathedrale von Turku, St. Henrik, das Nationalheiligtum und Hauptsitz der evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland. Die Kirche ist 700 Jahre alt und war immer Bischofssitz und ist das wertvollste baugeschichtliche Denkmal des Landes.

Nach den ruhigen Feiertagen war das Pulsieren der Stadt wieder spürbar.
An diesem Tag begeistert uns vor allem das abendliche Licht. Hat es zuvor noch geregnet, schob sich eine Lichtwand vom Horizont über die Stadt und vergoldete alles. Dieses Licht veränderte augenblicklich den Charakter der Stadt.

Der nächste Tag begann mit einem Besuch der Bibliothek. Es ist ein Kulturort für alle Menschen der Stadt und wird sehr gut angenommen. Reino bringt für Aurelia und Inge einige historische finnische Dokumentationen über die Ereignisse des 2. Weltkrieges.

Anschließend führt unser Weg die Aura Richtung Meer bis zur Akademie entlang. Die Schiffe am Kanal sind noch im Winterschlaf. Erst Anfang Mai beginnt hier die Saison und die Bootsrestaurants öffnen.
In der Akademie, eine ehemalige Seilerei und Werft erwarten uns die Direktorin und eine Professorin. Wir werden durch alle Ateliers geführt, bekommen Einblick in den kunstpädagogischen Betrieb und stellen fest, dass die traditionellen Kulturtechniken eine Grundlage der Ausbildung sind. Die Räume sind sehr großzügig und architektonisch interessant genutzt. Auch die Musikuniversität und Konservatorium sowie Theater und Tanz finden hier Platz. Ein wunderbares Musiktheater im hohen Gebäude der ehemaligen Werft mit einem dazugehörigen Restaurant lässt an Großzügigkeit nichts vermissen. Die gesamte Anlage der Akademie ist für eine Stadt mit 160.000 Einwohnern für uns aus Graz ein unvorstellbar innovatives, vorbildliches und großzügiges Unternehmen und gibt damit den Künsten und der Bildung den Stellenwert, der ihnen gebührt.

Fotos:
Turku – Teil 1
Turku – Teil 2

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